Pododogie –

gehen wie auf Wolken
Podologie -
Christian Ball
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Pododogie –

Praxis für Podologie in Bamberg
Veröffentlicht von Carmen Ball in Gedanken · 1 April 2012
Tags: PodologieBerufIdeeDiabetesmellitusAmputationPflege

01.04.2012

Pododogie –
ein ernst zu nehmender Beruf oder nur eine schöne Idee?

Warum gibt es den Podologen?einer internationalen Tagung vom 10.-12.10.1989 in St. Vincent (Italien) wurde die Deklaration zur Verhinderung schwerer Folgeschäden bei Diabetes mellitus verabschiedet.
Eine der Folgen dieser Tagung ist der Vorsatz die Amputationsrate bei Diabetikern zu senken. Das Ziel waren 50% weniger Amputationen auf Grund diabetesbedingter Gangrän (am Diabetischen Fuß) zu erreichen. Dies kann nur auf vielen Wegen erzielt werden.  So gehört die Aufklärung der Betroffenen, der Angehörigen und der Mediziner mit den angrenzenden Berufen dazu.
Wer ist hier gemeint?
Ernährungsberater
Orthopädieschuhmacher
Pflegeberufe
und natürlich die Fußpfleger
mit den Fußpflegern war es in Deutschland nicht so besonders toll geregelt.
Es gab keine strukturierte Ausbildung, keinen Berufsabschluß und somit eine Tätigkeit, die keinen Vorgaben unterlag. Es haperte hier im Wissen der Fußpfleger in allen wichtigen Bereichen wie der Hygiene, dem hohen Gefährdungspotential durch unsachgemäße Handhabung von schneidenden und rotierenden Instrumenten und natürlich das unzureichende Wissen um den Diabetes mellitus mit all seinen Folgen.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde 2002 der Beruf des Podologen entwickelt und beschlossen. Am 01.01.2003 trat dann das Podologengesetz in Kraft. Damit war endlich geregelt, wie eine fundierte Ausbildung im Bereich der Fußpflege abzulaufen hat. Die Ausbildung erstreckt sich über den Behandlungsablauf über Hygiene, Anatomie, Krankheitslehre und vielem mehr. Es gibt seither immer mehr Menschen, welche die Ausbildung durchlaufen und sich einer mehrtägigen Prüfung unterziehen, um den Beruf des Podologen auszuüben.
Die Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen verzeichnen auch eine Reduzierung der diabetischen Folgeerkrankungen. Jedoch leider nicht in der Höhe wie sie gesetzt wurde. Aber dennoch wird dort weitergearbeitet und die Ziele nicht aus den Augen verloren.

Warum frage ich jetzt aber danach, ob die Podologie nur eine schöne Idee ist?
Als es mit der Ausbildung der Podologen an den Start ging war es klar, dass es nicht gleich genug Personen mit entsprechender Ausbildung geben kann, um den Bedarf flächenhaft zu decken. Gleichzeitig gab es viele Fußpfleger, die seit vielen Jahren Berufserfahrung gesammelt haben und in Eigeninitiative immer wieder Fortbildungen besucht haben. Diesen gab man die Möglichkeit ohne längere Ausbildung die Podologieprüfung abzulegen. Um aber das wirkliche Problem, das sich hier auftat zu erkennen, muss man wissen, dass der Fußpfleger in Deutschland bis dahin den Kosmetikern vorbehalten war. Für Viele war es wichtig, dass das Ergebnis ihrer Arbeit ein optisch einwandfreier Fuß war. Die krankhaften Veränderungen wurden oft nicht wahrgenommen oder einfach nicht als solche erkannt. Weiterhin hatten die Fußpfleger Angst um ihre Existenz. Da kam es dazu, was auf der Hand lag. Es wurde nur auf eine Prüfung hin gelernt. Aber leider oft nur in der Theorie, in der Praxis blieb es so, wie es seit vielen Jahren in den einzelnen Praxen lief. Das liegt eben daran, dass es für die Nachprüfung keine oder nur geringe – meist theoretische - weitere Ausbildung gab. So wurde wie gewohnt weiter gearbeitet.
Anders ist es dagegen bei den Podologen, die ohne weitere – oder nur geringe – fußpflegerische Vergangenheit die Vollzeitausbildung absolviert haben. Hier ist die Ernsthaftigkeit einen medizinischen Beruf zu ergreifen oft sofort im Auftreten und Handeln der Personen zu merken. So wird kein – oder nur wenig - Wert auf dekorative Ausstattung der Praxisräume gelegt. Das Gegenteil ist oft der Fall. Umso klarer und einfacher strukturiert so eine Praxis ist, desto klarer kommt der hygienische Einfluss zum tragen. Auch im Leistungsangebot der Podologiepraxen mit einem medizinischen Schwerpunkt wird man vergeblich nach einem kosmetischen Anteil suchen.
Warum ist es aber oft so schwer den Beruf des Podologen der Allgemeinheit als medizinischer Heilhilfsberuf bekannt zu machen? Weil es zu oft falsch angegangen wird.
Es gibt natürlich zum einen immer noch die Fußpfleger, die einen (schnellen) Titel als Podologe errungen haben, aber die Kosmetik nicht aufgegeben haben. So ist es weder für den Patienten noch für einen Mediziner zu erkennen, welchen Zweck der Podologie in der Versorgung der Diabetiker oder anderer Risikopatienten hat. Leider gibt es aber auch Podologen mit einer Vollzeitausbildung, die den Sinn nicht erkannt haben und zum einen auf eine kosmetische Ausbildung zurückblicken und in Ihrer Praxis zum Beispiel nicht nur Wellnessanwendungen im Bereich der Füße / Beine anbieten, sondern so auch Wimpernfärben oder Gesichtsbehandlungen.
Diese Podologen werden nie dazu beitragen den Beruf in seiner Wertigkeit der Öffentlichkeit gegenüber so zu stärken, wie es nötig wäre.
Mit der Podologie wurde ein wichtiger Medizinalberuf erschaffen. Lasst es uns bitte so auch öffentlich machen. Es würde niemand auf die Idee kommen, dass der Zahnarzt auch die Haare schneidet obwohl beides ja den Kopf betrifft. Jeder ist in seinem Bereich gefragt. Wer sich verzettelt macht Vieles, aber Alles nur ein „bisschen“
Zwischen Podologie und anderen Berufen muss eine klare Trennung sein. Das muss jeder Podologe auch nach außen tragen. Wenn sich Podologen auf ihr Gebiet beschränken und da gut sind, ist jede Praxis so voll, dass gar kein Gedanken für Kosmetikbehandlungen über bleibt. Das wissen auch die Patienten / Kunden. Das gleiche gilt natürlich auch andersherum. Die Kosmetiker(innen) sollten Risikopatienten den Podologen überlassen. Nicht jede Schwiele ist nur ein optisches Problem. Abgesehen davon, dass sich Fußpfleger ohne podologische Ausbildung auf gefährlichen Gebiet bewegen und z.B. im Falle einer Verletzung ohne entsprechenden Versicherungsschutz dastehen.


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